Moin Migras,
Bei einer so mehrfphasigen Probe hätte es sich durchaus angeboten, das ganze auf einer Tüpfelplatte zu sortieren und die drei Stofef einzeln zu analysieren. Ich hoffe mal, das ist noch machbar. Da spart man sich das aufwendige Trennen schonmal etwas.
Was die blaue Flammenfärbung angeht, so habe ich sowas schon bei Blei gesehen, aber auch für Quecksilber und Bismut ist das meines Wissens beschrieben.
Der weiße, unlösliche Niederschlag (ist er evtl leicht gelblich?) klingt für mich spontan nach Silberchlorid. Bei Aufkochen von Ag-Salzlösungen in Königswasser fällt einem das gerne aus und ist dann auch löslich wie ein Stein. Das könntest mit konz. Ammoniak testen. Sollte sich dein Niederschlag dann wieder lösen, schreit das nach AgCl. Andere sehr schwerlösliche Salze wären die Erdalkalisulfate und manche Metalloxide, doch diese dürften sich an der Stelle nicht als Sulfide fällen lassen.
Der schwarze Niederschlag in deinem Sulfidtrennungsgang ansteht, so kannst du zumindest Arsen recht sicher mit der Marsch´schen Probe nachweisen. Da aber bitte äußerste Vorsicht, da hierbei Arsan entsteht. Der Nachweis ging, wenn ich mich richtig erinnere, mit Eisensulfat, HCl und ein paar Zinngranalien. Sonst einfach in den gängigen Lehrbüchern (Gerdes oder Jander/Blasius) nachlesen.
Deinen Verdacht auf Carbonate kannst du ganz gut nachtesten, indem du die gefällte Verbindung mit einer stärkeren Säure versetzt und versuchst, CO2 auszutreiben.
Noch ein kleiner Tipp zur Mg-Gruppe. Oxim und auch andere Chelatoren fällen alles, was die passende Ladung besitzt und nicht bei 3 auf dem Baum ist. Da die Farbe solcher Chelatkomplexe primär vom chelator abhängt, halte ich diese für wenig präzise. Trenn deine vorherigen Gruppen wirklich vollständig (!) ab und mach dann die Sargdeckelprobe. Die war bei mir immer sehr zuverlässig.
Ich hoffe, das hilft dir
Qui Gon